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Politische Ökologie
Überblick
Die Politische Ökologie befasst sich mit Mensch-Umwelt Interaktionen. Ziel ist es, durch die Untersuchung von Machtstrukturen zu erforschen, wie politische, wirtschaftliche und soziale Faktoren mit der Umwelt (Ökologie), Umweltproblemen, Veränderungen und Konflikten zusammenhängen. Eine zentrale Annahme der politischen Ökologie ist, dass Veränderungen des Managements, der Kontrolle sowie des Zugangs zu Umweltressourcen zu einer ungleichen Verteilung von Kosten und Nutzen unter Gender Gruppen, Klassen und Ethnizitäten führt. Die Politische Ökologie vertritt laut Robbins das normative Verständnis, das es höchstwahrscheinlich stets bessere, weniger zwingende, weniger ausbeuterische und nachhaltigere Wege gibt, Dinge zu tun (Robbins 2004, S.12).1) .
Der Begriff der Politischen Ökologie wurde erstmals vom Anthropologen Erik Wolfe in den 1970er Jahren verwendet und geprägt. Zu den Klassikern der Politischen Ökologie gehören unter anderem die Werke Political Economy of Soil Erosion in Developing Countries (1985) von Piers Blaiki 2) und Land Degradation and Society (1987) von Piers Blaikie & Harold Brookfield 3) .
Die Politische Ökologie hat keine kohärente Theorie des Wechselspiels zwischen Umwelt und sozialen, politischen und ökonomischen Faktoren, sondern zieht theoretische Einsichten unter anderem aus der politischen Ökonomie, dem Marxismus, der kritischen Theorie sowie poststrukturalen Theorien. Wissenschaftler, die sich mit Politischer Ökologie beschäftigen, kommen aus einer Vielzahl von Bereichen wie zum Beispiel der Geographie, der Kulturökologie, der Umweltgeschichte, der ökologischen Ökonomie und der Forstwirtschaft. Während der geographische Fokus früherer Studien im Bereich der Politischen Ökologie sich auf nicht-westliche, ländliche Regionen beschränkte, wurde er durch neuere Studien auch auf städtische Gebiete im globalen Norden erweitert. Die Themen dabei sind äußerst vielfältig und reichen von Bodendegradation und Marginalisierung, Umweltkonflikten in marinen Gebieten, der Wasserwirtschaft, Ökosystemleistungen, Energienetzen, der Privatisierung der Natur bis hin zu sozialen Bewegungen.
Politischen Ökologie und Ökosystemleistungen
C. Kull bietet interessante Einblicke in das Thema Ökosystemleistungen in seinem Artikel „The political ecology of ecosystem services“ (2015) 4) . Durch eine Untersuchung der sozialen Dekonstruktion und der Anwendung des Begriffs Ökosystemleistungen wird deutlich, dass der Begriff „Ökosystemleistungen“ auf den ersten Blick neutral und technisch erscheint, jedoch tatsächlich bedeutende Auswahlmöglichkeiten mit unterschiedlichsten politischen Ergebnissen impliziert. Der Begriff „Ökosystemleistung“ ist auf kein eindeutiges geradliniges Anwendungsgebiet beschränkt. Daher kann das Konzept auf verschiedenste Weise dazu genutzt werden, eine Vielzahl von (politischen) Handlungen und Entscheidungen zu begründen, die zu komplexen Geschehnissen, Wechselwirkungen und Ergebnissen in Natur und Gesellschaft führen.